Die Welt zwischen den Welten
Das Ausschaffungsgefängnis beim Flughafen Zürich will eigentlich gar kein Gefängnis sein. Wen es hierher verschlagen hat, sitzt nicht als Straftäter hinter Gittern. Er hält sich nur noch zu einem Zweck in der Schweiz auf: um das Land in Bälde unfreiwillig zu verlassen.
Der Fall Hauert und seine Folgen
Nach dem Mord in Zollikerberg durch einen rückfälligen Hafturlauber wurden Köpfe gefordert. Das führte an der Sache vorbei. Die aus heutiger Sicht grobfahrlässige Milde gegenüber brandgefährlichen Gewaltverbrechern entsprach der damaligen Praxis. Diese musste geändert werden.
Der Biobauer von der Pöschwies
Andreas Naegeli war Landwirt, bevor er ins Gefängnis kam – freiwillig allerdings. Im Bostadel und im Wauwilermoos sammelte er Erfahrungen mit dem Justizvollzug, bevor er 2012 die Leitung des grössten Zürcher Gefängnisses übernahm. Im Herzen ist er aber ein Hirte geblieben.
Blick in die Zukunft
Justizdirektorin Jacqueline Fehr und Strafrechtsprofessorin Brigitte Tag diskutieren fünf wichtige Fragen, die den Strafvollzug von morgen bestimmen.
Bessere Nachbarn
Die Stunde null des modernen Justizvollzugs in der Schweiz war der 30. Oktober 1993. An diesem Tag tötete ein wegen zweier Sexualmorde zu lebenslänglicher Haft verurteilter Mann während eines Hafturlaubs in Zollikerberg bei Zürich eine zwanzigjährige Pfadiführerin. Die Aufarbeitung des Falles förderte zahlreiche Fehler der damaligen Fachpersonen zutage. Die Empörung in der Bevölkerung war gross. Zu Recht.
Alle unschuldig
Es gibt kein Urteil, meistens nicht einmal eine Anklage. Trotzdem gilt die Untersuchungshaft als härteste Form der Haft. Nach heftiger Kritik will der Kanton Zürich das nun ändern.
Eine gute Strafe soll auch bessern
Thomas Manhart führt seit zwölf Jahren das Zürcher Amt für Justizvollzug. «Wir haben eine mission impossible», sagt der 61-jährige Jurist. Die Haft eröffne aber auch die Chance, jemanden wieder zu etablieren, ihm Kraft und Gesundheit zu geben.
Du bist freiwillig hier!
Eine Woche lang hielt ich mich für einen Dok-Film von SRF in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies auf. Ich ass mit den Insassen, arbeitete mit ihnen, liess mich nachts in die Zelle einschliessen. Ich war nur ihr Gast, das liess man mich spüren – trotzdem hat der Besuch im Gefängnis auch mein Leben verändert.
Importierte Kriminalität
Die Zahl der Strafgefangenen hat seit 1988 um rund die Hälfte zugenommen. Das Phänomen lässt sich zum Teil mit dem Ansturm im Asylbereich nach dem Arabischen Frühling erklären, zum Teil aber auch mit härteren Urteilen
Es geht um die Begegnung
Gespräche im Strafvollzug: Die Regisseurin und Autorin Anna Papst war Hausautorin von Konzert Theater Bern, wo sie nun ihr Stück «Freigänger» uraufführt.